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Jessica Pratt - Here In The Pitch

Jessica Pratt - Here In The Pitch
City Slang/Rough Trade
Format: LP

Intim und emotional: Für ihr neues, inzwischen viertes Album gibt die in Los Angeles heimische Singer/Songwriterin ein Stück weit die Selbstbeschränkung auf, die dazu geführt hatte, dass auf ihre bisherigen Werke stets im Zeichen kunstvoller Redulktion gestanden hatten. Mit "Here In The Pitch", distanziert sich die die 1987 geborene Musikerin ein Stück weit von der klassischen Westcoast-Folk-Einsamkeit ihrer früheren Werke und zelebriert mit Schlenkern zu orchestralem 60s-Pop, Hollywood-Psychedelia und Bossa Nova gelungene Entschleunigung mit melancholischem Unterton. Schon auf ihrem letzten Album, dem vor fünf langen Jahren erschienenen "Quiet Signs", ergänzten allerdings hier und da eine jazzige Flöte, sanfte Orgelklänge und sporadische Piano-Tupfer dezent die ganz aufs Wesentliche beschränkten Fingerpicking-Songs Pratts.

Für die neue LP dagegen wählte sie einen anderen Weg. Auf "Here In The Pitch" widmet sie sich nun einem merklich größeren Klangpanorama, das das Publikum ans Meer und Kalifornien denken lässt, ohne dass Pratt deshalb aus den Augen verliert, was sie in der Vergangenheit ausgezeichnet hat. Unterstützt wird sie dabei anders als auf den Vorgängerwerken, für die sie sich ihre Kollaborateure in ihrem engsten Umfeld suchte, von einer Reihe hochkarätiger Gäste wie Ryley Walker (Gitarre), Alex Goldberg (Drums) und der Rhythmusgruppe mit Mauro Refosco (Handpercussion) und Spencer Zahn (Bass). Das Resultat ist ein Album, mit dem Pratt nachdrücklich beweist, dass die Grenzen ihres musikalischen Universums nicht so eng gesteckt sind, wie ihre früheren Platten vielleicht vermuten ließen: Man höre nur den ersten Song "Life Is", der mit seinem Phil-Spector'esken Wall of Sound früh die Richtung vorgibt, in die Pratt sich mit dieser LP bewegt. Trotz alledem: Ihr Kompass ist dabei auch weiterhin ihre Intuition, die dafür sorgt, dass ihre Lieder auch weiterhin bisweilen herrlich eigensinnig, aber auch voller Schönheit und Erhabenheit sind. Dass sie ausgerechnet die 1968er-Beach-Boys-Platte "Friends" mit ihren herrlich schrägen, von Brian Wilsons mentalen Problemen gekennzeichneten Songs als Inspirationsquelle nennt, passt da irgendwie perfekt ins Bild.


-Carsten Wohlfeld-



 
 
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